Den eigenen Hebel entdecken – MEGA, aber keine Garantie!

Von Kommunikation bis hin zu Gesundheitsthemen: Ich glaube, der Schlüssel liegt immer in der Frage: Wo ist mein Hebel? Was muss ich tun, um es „besser“ zu machen? ABER: Manchmal schleicht sich mit der Hebel-Betätigung auch eine gewisse Anspruchshaltung ein. Sie tarnt sich als „Aber ich tu doch schon alles…“

Das beobachte ich nicht nur bei mir selbst, sondern auch in Unternehmen: „Wir machen doch schon alles für unsere Leute, und dennoch…“. Total verständlich, aber hinderlich. Nur weil ich glaube, alles zu tun, ist das keine Garantie für irgendwas. Nur weil ich glaube, einen einigermaßen gesunden Lebensstil zu führen, ist das kein Garant für ewige Gesundheit. Nur weil ich glaube, lockende Mittel für die Gen Z bereitzustellen, ist das kein Garant dafür, dass die jungen Menschen so an das Thema Arbeit herangehen, wie ich es gerne hätte.

Der Hebel macht nur dann Sinn, wenn ich ihn erwartungsfrei benutze. Denn erst dann wird eine Haltung daraus. Dann führen wir nicht einen gewissen Lebensstil, um etwas zu „haben“ (Muskeln, flacher Bauch … what ever!), sondern, um etwas zu sein: Ich will alles dafür tun, fit und gesund zu sein – ohne einen Anspruch auf ein langes Leben zu haben.

Oder im Business-Kontext: Ich will eine Arbeitgeberin SEIN, die aus intrinsischer Motivation heraus eine offene und freundliche Kultur vertritt. Ohne Anspruch, jemanden zu ändern oder übergriffig zu sein. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Der Unterschied zwischen „haben“ und „sein“ wollen ist das, was man im Außen spürt. Vermutlich nur über Nuancen. Aber genau die sind entscheidend. Denn diese Nuancen stehen für Authentizität und führen uns aus der Kurzeuphorie in die Langzeit-Haltung. Beruflich wie privat. Falls das jemand trennen möchte.

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