Dass glückliche Kinder die Basis von unserer Gesellschaft sind, ist zwar schnell gesagt, bleibt aber häufig als leere Floskel auf einem Blatt Papier stehen oder wird aus Wahlkampfzwecken von Politiker:innen angeführt. Umso schöner ist die Meldung, dass es in einigen Schulen nicht mehr als solche gesehen wird, sondern das Unterrichtsfach GLÜCK tatsächlich im Schulalltag Platz findet. Vereinzelt zumindest …
So berichtet beispielsweise der MDR, dass Glück ab jetzt regelmäßig an seinem Gymnasium unterrichtet wird. Die Schule gibt an, dass sie damit die Beziehungsarbeit an Schulen verbessern wollen und eine offene Atmosphäre geschaffen wird, um Probleme frei kommunizieren zu können. Noten gibt es dem Fach, erfreulicherweise, keine.
Meine persönliche Sicht (frei von empirischen Beweisen oder Belege!) auf dieses Thema kommt von zwei Seiten: Einmal als Mama von zwei Jungs (15 und 12 Jahre) und als Trainerin, die das Thema Glück über Resilienz und Kommunikation immer mit im Gepäck hat. Ich würde das Thema Glück in Schulen unglaublich gerne flächendeckend sehen. Aber: Wir sollten bitte bei den Lehrkräften anfangen. Wir brauchen glückliche und resiliente Lehrer für unsere Kinder. Nicht nur für das Fach Glück.
Unter meinen Leserinnen, aber auch in den Seminaren habe ich unzählige Lehrerinnen. Die, die meine Kinder unterrichten, noch nicht mit eingerechnet. Und genau hier an der Basis müsste der Unterricht starten. Und zwar gerne dauerhaft. Für wie sinnvoll würde ich es erachten, wenn Lehrkräfte eine dauerhafte Möglichkeit zur Reflexion und ja, auch der Suche (und vor allem das Finden!) von Glück hätten. Denn Glück ist, wenn sie mich fragen, eine Frage von Haltung. Und zwar von gelebter Haltung. Denn Kinder enttarnen sofort, ob etwas authentisch oder auswendig gelernt ist. Eine Lehrerin oder ein Lehrer, der ohne „Glücks-Haltung“ unterrichtet, ist aus meiner Sicht verschwendete Zeit.
Unsere Anfragen von Schulen sind zurzeit sehr umfangreich und mein Ziel ist es, Inhalte so zu konzipieren, dass sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen davon profitieren. Denn Glück, oder Resilienz, ist nicht nur „nice to have“, es ist eben die Basis! Dafür, dass unsere Kinder überhaupt lernen und verstehen können und gerne die Schule besuchen. Dass es kein Ort ist, an dem sie ihre Zeit absitzen und mit der Hälfte des Unterrichts nichts anzufangen wissen.
Soziale und emotionale Intelligenz waren schon immer wichtig, wird es aber aus meiner Sicht, immer mehr werden. Das Glück im Inneren zu finden und nicht an Plattformen, oder an Likes zu hängen, ist eine Herausforderung, mit der die meisten Eltern und Lehrer nicht groß geworden sind. Sprich, den Druck können wir maximal nachvollziehen, aber nur schwer nachempfinden. Und wie schön wäre es, wenn unser Bildungssystem hier endlich erkennen würde, dass es nicht nur um Funktionen und Zahlen, Daten, Fakten, sondern um so viel mehr geht.